SO WÄSCHT DU PESTIZIDE VOM OBST

Obst und Gemüse spielen eine Schlüsselfunktion bei der Gesunderhaltung. Und trotz allerlei möglicher Rückstände sollte es niemals eine untergeordnete Rolle spielen. Es ist absolut notwendig, jeden Tag frische, unverarbeitete Lebensmittel in Form von Obst und Gemüse zu essen, das wissen wir schon seit der Kinderstube. Doch wir alle wissen auch, dass die Kultivierung dieser Pflanzen mit einem hohen Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden verbunden ist.

Selbst der EU-Bio Standard erlaubt den Einsatz einiger synthetischer „Pflanzenschutzmittel“. Manche Ernten werden auch durch den Wind kontaminiert. Deshalb solltest du auch Bio Gemüse und Obst vor dem Genuss waschen.

Was du da eigentlich abwäscht

Warum der ganze Aufwand, denkst du vielleicht?

  1. Pestizide: Pestizide werden häufig auf Obst und Gemüse verwendet, um Schädlinge und Krankheiten abzuwehren. Wenn diese Pestizide in hohen Dosen verzehrt werden, können sie zu gesundheitlichen Problemen wie Krebs, Fruchtbarkeitsproblemen, neurologischen Störungen und anderen Krankheiten führen.
  2. Schwermetalle: Einige Obst- und Gemüsesorten können aufgrund von Umweltverschmutzung Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Arsen aufnehmen. Wenn diese Schwermetalle aufgenommen werden, können sie zu extremen Gesundheitsproblemen führen, einschließlich Nervenschäden, Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen, Leberschäden und Krebs.
  3. Bakterielle Kontaminationen: Obst und Gemüse können durch Bakterien wie Salmonellen, E. coli und Listerien kontaminiert werden, insbesondere wenn sie nicht ordnungsgemäß gereinigt oder gelagert werden. Diese Bakterien können Magen-Darm-Erkrankungen und andere gesundheitliche Probleme verursachen.
  4. Schimmelpilze: Obst und Gemüse können Schimmelpilze enthalten, die gesundheitsschädliche Toxine produzieren können. Diese können zu gesundheitlichen Problemen wie Leberschäden, Nervenschäden und Krebs führen.

Womit wasche ich das Obst und Gemüse am besten?

Eine Studie des National Center for Biotechnology Information hat gezeigt, dass das Spülen von Obst und Gemüse mit Spülmittel die Rückstände von Pestiziden und Bakterien signifikant reduziert.* Ganz wichtig ist aber, dass es sich dabei um ein duftneutrales Bio Spülmittel handelt.

In dieser Studie wurde festgestellt, dass die Reinigung von Obst und Gemüse mit Spülmittel oder anderen Tensiden Rückstände von Pestiziden und Bakterien wirksamer reduziert als das Waschen nur mit Wasser.

Einige schwören auf Natron oder Essig, doch diese sind nicht so effektiv wie angenommen.

Das Reinigen von Obst und Gemüse mit Natron kann sogar einige Nachteile haben. Z.B. wenn das Obst oder Gemüse unebene Oberflächen hat. Wenn du Natron verwendest, musst du es auch gründlich abspülen, um sicherzustellen, dass keine Rückstände auf der Oberfläche verbleiben. Natron hat eine alkalische Wirkung und kann daher die Magensäure neutralisieren, wenn es eingenommen wird. Dies kann zu verschiedenen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit führen.

Das ganze gründliche Abspülen kann zusätzliche Zeit und recht viel Wasser verbrauchen.

Natron kann auch längst nicht alle Rückstände zufriedenstellend beseitigen. Das betrifft z.B. fettige oder ölige Rückstände, die eine andere chemische Struktur haben. Einige Schadstoffe, wie beispielsweise Pestizide oder Bakterien, können resistenter gegenüber Natron sein und so können fettlösliche Tenside die bessere Wahl sein.

Duftneutrale Bio-Spülmittel enthalten keine synthetischen Zusatzstoffe, die möglicherweise auf den Lebensmitteln verbleiben können. Solche Spülmittel können sehr effektiv dazu beitragen, Bakterien und Viren zu entfernen, die auf der Oberfläche des Obstes und Gemüses vorhanden sein können. Darüber hinaus ist das Spülmittel einfacher abzuspülen als Natron und du verbrauchst weniger Wasser.

So wäschst du dein Obst und Gemüse

Wie gehst du am vorteilhaftesten vor, um Rückstände auf deinem Obst – und Gemüseeinkauf sicher und sorgfältig zu entfernen?

  1. „demeter“ Obst und Gemüse (und auch selbst angebautes) nur kurz unter fließendem Wasser spülen, um sichtbaren Schmutz abzuwaschen.
  2. Äpfel, Birnen, Pflaumen, Stangensellerie, Gurken, Auberginen und andere Früchte mit harter Oberfläche kannst du in eine große Schale oder Waschbecken mit lauwarmen Wasser legen, und ein paar Tropfen duftneutrales (!) Spülmittel dazugeben. Hierin kann es einige Minuten baden, danach unter fließendem Wasser gründlich abspülen.
  3. Kräuter, Salate, grünes Blattgemüse, Himbeeren und einige andere Beeren sind strukturempfindlich. Diese spülst du am besten nur unter fließend lauwarmen Wasser ab und verwende zusätzlich ein duftneutrales Bio Spülmittel beim Abspülen. Entferne den Schaum restlos.

Ich empfehle dir, vor allem wenn du in das Einweichwasser greifst, wasserundurchlässige Handschuhe zu tragen. Du kannst sie anschließend trocknen lassen mehrmals verwenden, um Abfall zu sparen.

Weshalb du mehr bekommst, wenn du Bio kaufst

Abgesehen davon, dass Bio Obst und Gemüse weniger belastet ist, ist es auch nahrhafter:

Wusstest du nämlich, dass die unbehandelte Bio- Pflanzen ihren eigenen Schutz vor Fraßfeinden und anderen Schädlingen aufbauen, indem sie die Vielfalt und Menge an Polyphenolen erhöhen? Diese Pflanzenstoffe wirken sich beim Verzehr äußerst potent auf die Gesundheit aus, indem sie z.B. eine schützende Wirkung vor Herzerkrankungen oder Krebs entfalten.

Doch erhält die Pflanze ständig einen externen Schutzmantel, also Pestiziden etc., befindet sie es nicht mehr für so nötig, die schützenden Polyphenole in großen Mengen zu produzieren.

Und es gibt noch viele weitere Argumente, die für Bio sprechen. Ich möchte an dieser Stelle nur ein weiteres verdeutlichen: Bio Obst und Gemüse, sofern sie wirklich unbehandelt sind (das ist z.B. bei „demeter“ der Fall) sollten aufgrund der auf ihnen sitzenden mikrobiellen Vielfalt nicht zu stark gewaschen werden. Ja, auf ihnen wimmelt es nur so von Bakterien, und das ist gut so! Diese Mikroorganismen sind förderlicher für das Darmmikrobiom als jedes gekaufte Probiotikum. Sehr intensives Waschen entfernt die Bakterien, und somit den kostenlosen Service, den diese Kulturen für die Darmgesundheit bieten.

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  • *Yang, T., Hu, J., Wu, S., & Zhang, J. (2020). Washing with surfactants reduces pesticide residues on fruits and vegetables more effectively than sole water washing: A systematic review and meta-analysis. Food Control, 118, 107372.

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