Bald steht wieder Weihnachten vor der Tür und damit einher kommt die Freude auf das wohl leckerste Essen im ganzen Jahr. Der Hauptgang darf bei mir immer traditionell aussehen und deftig schmecken, obwohl ich natürlich ohne Fleisch koche. Und ich kann sagen: Auch für dieses Jahr habe ich wieder ein köstliches Hauptgericht zusammengestellt und möchte das Rezept heute mit dir teilen.
Wie immer sind alle Teile des Rezepts vollwertig, vegan, glutenfrei, fettarm, ohne Zusatzstoffe oder ohne Zutaten in denen sich Zusatzstoffe verbergen, ohne Mais, Raps u.ä.
Traditionelle Rezepte gesund abgewandelt
Jedes Jahr unterscheidet sich das Weihnachtsessen bei uns in Nuancen. Aber im Grunde lieben wir es traditionell: Ein (natürlich veganer) Braten, eine köstliche Beilage aus Kartoffeln, Rotkohl und einer passenden veganen Bratensauce.
Dieses Jahr habe ich die jeweiligen Rezepte dafür notiert und wie immer darauf geachtet dass die Komponenten gesünder sind als ihre konventionellen Pendants.
- Der vegane Braten ist relativ fettarm aber proteinreich
- Der Rotkohl ist frisch angesetzt, ohne Zusatzstoffe und Zucker
- Die Bratensauce ist relativ fettarm, enthält ungesättigte Fettsäuren und kein Glutamat
- Das Gratin ist vegan und relativ fettarm
Relativ fettarm bedeutet, dass zwar ein wenig Fett enthalten ist, das aber in einem Low-Fat Bereich und deutlich unter den Fettmengen ähnlicher Rezepte liegt. Außerdem sind die verwendeten Fettquellen meist aus Cashews, also aus einer Fettquelle mit gesunden, vorwiegend ungesättigten Fettsäuren. Das Kokosöl vom veganen Braten enthält gesunde mittelkettige Fettsäuren und halt antivitale Eigenschaften.
Du kannst für diesen Hauptgang auch nur einzelne Komponenten heraussuchen und diese sogar unterjährig ausprobieren. Uns schmeckt der Rotkohl auch schon im Herbst und das Gratin sowieso das ganze Jahr.
Denke dran, dir die Anleitungsschritte rechtzeitig vorher durchzulesen und das richtige Timing mit einzuplanen. Die Kartoffeln für das Gratin solltest du z.B. bereits am Vortag bissfest vorkochen.
Frohe Weihnachten!
Weihnachtsessen: Veganer Braten mit Rotkohl, Gratin und Bratensauce
Zutaten
Für den veganen Braten
- 1 Glas Braune Linsen 260g Abtropfgewicht
- 110 g Kichererbsen
- 170 g Champignons
- 25 g glutenfreies Hafermehl
- 55 g Tomatenmark
- 1 rote Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- ½ TL Oregano
- ½ TL Rauchsalz
- ½ TL Gemüsebrühe ohne Zusatzstoffe, s. Anmerkungen
- 10 g Leinmehl oder geschrotete Leinsamen
- 1 EL Lupinenwürzsauce s. Anmerkungen
Bratenkruste
- 1 Blatt Reispapier
- 1 TL Tomatenmark
- 1 TL Ahornsirup
- 1 TL Kokosöl zerlassen
- ⅙ TL Steinsalz
Für die Bratensauce
- 80 g Champignons
- 1 kleine Knoblauchzehe
- 225 ml Gemüsebrühe
- 1 EL Kartoffelmehl od. -Stärke
- ¼ TL Paprikapulver edelsüß
- ¼ TL Rauchsalz
- 75 ml Cashewmilch
- 2 TL Lupinenwürzsauce s. Anmerkungen
- etwas schwarzer Pfeffer
Für den Rotkohl
- 1 kg Rotkohl
- 150 ml Apfelsaft
- 1 Apfel
- 2 TL Gemüsebrühenpulver
- ½ TL Nelken gemahlen
- 2 TL Kokosblütenzucker
- 1 Lorbeerblatt (optional)
- ½ EL Kartoffelmehl- od. Stärke
- 100 ml Cashewmilch
Für das Gratin
- 750 g Kartoffeln
- 250 ml Cashewmilch
- 2 EL Kartoffelmehl – od.Stärke
- 50 ml starke Gemüsebrühe
- ¼ TL Knoblauchgranulat
- Petersilie zum Bestreuen
Anleitungen
Für den veganen Braten
- Die Zwiebel schälen und die Knoblauchzehe häuten. Beides fein hacken und in eine heiße Keramikpfanne ohne Öl geben. Die Temperatur runterregeln und glasig werden lassen
- Währenddessen die Champignons putzen, in kleine Würfel schneiden und mit in die Pfanne geben. So lange mit anschwitzen, bis alles zusammengefallen und weich ist
- Den Backofen auf 180°C vorheizen
- Die Linsen abspülen und abtropfen lassen. Zusammen mit dem Gemüse aus der Pfanne und allen restlichen Zutaten in eine Küchenmaschine geben. Die Masse pürieren, aber etwas Struktur sollte erhalten bleiben
- Die Masse in eine Kastenform geben
- Einen Teller mit kaltem Wasser bereit stellen. Das Reispapier in Stücke brechen und etwa 20 Sekunden in das Wasser legen um sie aufzuweichen. Auf dem Braten verteilen sodass die Oberfläche damit ausgekleidet ist
- Die Marinade für die Kruste anrühren und die Oberfläche des veganen Bratens mit der Marinade bestreichen
- In den Ofen geben und etwa 55 Minuten backen, bis die Oberfläche gebräunt und knusprig ist
Für die Bratensauce
- Die Knoblauchzehe häuten und fein hacken. Die Champignons putzen und in feine Scheiben schneiden, anschließend klein würfeln. Beides in einen Saucentopf geben und heiß anschwitzen
- Gut rühren, damit nichts anbrennt. Nötigenfalls einige Teelöffel Wasser hinzufügen (nur so viel wie gerade nötig) bis die Pilze weich und zusammengefallen sind
- Die Gemüsebrühe mit dem Kartoffelmehl (oder auch Kartoffelstärke) verrühren und zu den Pilzen gießen. Sofort gut rühren und die Hitze hochschalten. Sobald die Sauce andickt, herunterschalten
- Die Cashewmilch einrühren und mit den restlichen Würzmitteln abschmecken
Für den Rotkohl
- Den Rotkohl vom Strunk und von den äußeren Blättern trennen. Den Rotkohl waschen und zerteilen, dann in feine Streifen schneiden und 1 kg abwiegen
- Mit allen weiteren Zutaten (bis auf das Kartoffelmehl und die Cashewmilch) in einen großen Topf geben, abdecken und etwa 50 Minuten lang garen. Zwischendurch immer wieder rühren und prüfen, ob noch genügend Flüssigkeit vorhanden ist.
- Wenn der Rotkohl weich ist und aromatisch duftet, das Kartoffelmehl mit der Cashewmilch verrühren und unter den Rotkohl rühren. Nochmals erhitzen, bis der Rotkohl cremiger wird.
- Das Lorbeerblatt entfernen und nochmals abschmecken
Für das Gratin
- Die Kartoffeln (am besten bereits am Vortag) bissfest vorkochen
- Die abgekühlten Kartoffeln von der Schale lösen und in dünne Scheiben schneiden
- Den Ofen auf 180°C vorheizen
- In eine Tortenform oder eine andere Flache Form schichten
- Die Cashewmilch mit der Kartoffelmehl – od.Stärke sowie der Gemüsebrühe und dem Knoblauchgranulat vermengen und über die Kartoffeln gießen
- Das Gratin für ca. 40 Minuten goldbraun backen
- Mit Petersilie bestreuen
